Montag, 8. Dezember 2008

Wie justiert man das Mahlwerk?

Ausbau
  • Maschine vom Netz trennen
  • Maschinenhaube lösen und abnehmen
  • Bohnen aus dem Mahlwerk entfernen, Rest mit Staubsauger aussaugen
  • Verstellachse und Halter entfernen, indem die beiden Haltenocken auseinandergezogen und der Halter über die Führungen entfernt wird
  • Skalenring vom Mühlenverstellring entfernen (der ist ringsrum eingeclipst)
  • Mühlenverstellring linksrum herausdrehen
  • Mahlwerk und Mühlenverstellring mit Staubsauger reinigen
Einbau
  • Mühlenverstellring ohne Skalenring wieder einsetzen und soweit eindrehen, bis sich die beiden Mahlscheiben berühren
  • Verstellring um 3 Rasten (Nocken an der Oberseite) zurückdrehen, daraus ergibt sich das Mahlgradminium (= Stufe 1 auf der Skala)
  • Den Skalaring nun so auf den Verstellring aufsetzen, daß die Zahl 1 auf der Skala genau in der Verlängerung dem Kaffeepulverauslauf gegenübersteht
  • Verstellachse und Halter wieder montieren
  • Die Verstellachse solange drehen, bis die Zahl 3 gegenüber vom verlängerten Pulverauslauf steht
Fertig!

Freitag, 5. Dezember 2008

Wassertank abdichten


Immer wieder gefragt: "wie tauscht man / wo befindet sich die Dichtung im Wassertank?"

Eigentlich ganz einfach (wenn man es weiß - ich bin da anfangs auch fast dran verzweifelt):
  • Im Wassertank das Sieb vom Stutzen abziehen (das ist eine Kunststoffkappe, die nur aufgesteckt ist) Bei älteren Maschinen fehlt das Sieb auch oft, also nicht wundern.
  • Dann von außen den federbewehrten Stutzen mit einem spitzen Gegenstand nach innen in Richtung Wassertank drücken und gedrückt halten.
  • Im Inneren des Wassertanks kommt der Stutzen zum Vorschein und direkt am Ende (knapp innerhalb des Stutzengehäuses) sitzt der O-Ring. Ist ziemlich fummelig, wenn man das zum ersten Mal macht, aber es ist durchaus lösbar.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Wie zerlegt man eigentlich das Bedienteil?

Es gibt keinen Trick. Man darf nur nicht zu ängstlich sein. Das ganze Bedienteil ist nur zusammengesteckt und kann von hinten nach vorne zerlegt werden, wenn die Platine abgeschraubt ist.

Das Bedienteil besteht aus insgesamt 4 "Schichten".

Wenn man von hinten (Lötseite) schaut, müssen zuerst alle Schrauben der Platine gelöst und die Platine samt Gummitastatur darunter abgenommen werden.




Dann bleiben drei weitere Schichten übrig, die einfach nur zusammengesteckt sind:

- der Trägerrahmen auf dem die Platine saß
- der dunkelbraune Rahmen, in dem die ganzen Tasten sitzen
- die Plexiglasscheibe

Mit sanfter Gewalt (oder mit dem Kopf eines 7mm-Gabelschlüssels) kann man die Teile voneinander lösen.




Zwischen dem Tastenrahmen und der Plexiglasscheibe befindet sich noch eine dünne Einlage mit der Tastenbeschriftung.




Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Man muß darauf achten, daß die silbernen Tasten alle korrekt auf den Zapfen der Gummitastatur sitzen, sonst hat man beim ersten Drücken einer nicht korrekt montierten Taste ein Loch im Bedienteil, weil die Taste einfach in die Maschine fällt (ich spreche aus Erfahrung...)

Danke an Werner G. der mir neulich die Bilder von seiner Reinigungsaktion zur weiteren Verwendung zur Verfügung gestellt hat.

Montag, 24. November 2008

Der ULN2003 - Ursache vieler Probleme. Warum eigentlich?


Der ULN2003 auf der Platine der Solis Master Pro u.ä. hat insgesamt 7 Darlington Reihen und steuert folgende Bauteile:

2 * Magnetventile in der Hydraulik
1 * Magnetventil für den Festwassersatz (wird immer angesteuert - auch wenn nicht vorhanden)
1 * Pumpe
2 * Relais bzw. Triac für die beiden Boiler
1 Kanal ist ungenutzt (wenn ich das recht in Erinnerung habe)

Der Brühgruppenmotor und das Mahlwerk werden NICHT über den ULN2003 gesteuert.

Probleme treten immer dann auf, wenn einer der Kanäle mit über 500mA belastet wird. Das führt in mehr als 99% aller Fälle zur kompletten Zerstörung des Bausteins. Hauptursache für dieses Problem sind die beiden Magnetventile, vor allem das vordere Entlastungsventil. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, daß der Spulenwiderstand mindestens 55 Ohm beträgt. Gegebenenfalls sollte man einen entsprechend dimensionierten Vorwiderstand in die Zuleitung einlöten.

Sonntag, 23. November 2008

Die Metamorphose (m)einer Solis Master Pro


Auf eine Solis Master Pro habe ich das Bedienteil einer Schaerer Siena 1 transplantiert, danach weitere Magnetventile eingebaut und an die Steuerplatine angeschlossen. Dann wurde das Aluminumgestell mechanisch bearbeitet, um noch den Kombi-Auslauf einer WMF1000 und eine Tassenbeleuchtung nachzurüsten. Der Umbau hat sich einige Zeit hingezogen. Das Ganze fing eigentlich damit an, daß mir eine Steuerplatine für eine Siena in die Hände fiel und ich mir dachte "Was mach ich nun damit". Und dann gingen die operativen Eingriffe los.









In diesem Umfang entspricht die Maschine weitgehend einer Siena2 bzw. Solis Ultra One Touch Cappuccino. Sie hat sogar eine Funktion, die beide vorgenannten Modelle ab Werk nicht haben: Ich kann über das nicht mehr benötigte Keramikventil umschalten, ob der Dampf in den automatischen Milchaufschäumer oder in das Dampfrohr (das für Heißwasser und Dampf genutzt wird) geleitet wird.










Schritt 1:
Austausch der vorhandenen Platine durch die Siena Platine. Das ging problemlos, weil die Siena Platine unter anderem auch die originalen Anschlüsse der Solis Master Pro bereitstellt. Quasi steckerkompatibel.









Schritt 2:
Austausch des Bedienteils


(davon gibts kein explizites Bild)


Schritt 3:
Testaufbau mit zusätzlichen Magnetventilen für automatische Steuerung von Dampf- und Wasserbezug über die zusätzlichen Tasten des neuen Bedienteils. In dieser Phase wurde das Keramikventil deaktiviert und die beiden Zuläufe (aus Dampf- und Wasserboiler) direkt über ein T-Stück an das Dampfrohr geliefert.










Schritt 4:
Nachdem dieser Test erfolgreich war, wurden die beiden Magnetventile Schläuche etc. ordentlich im Inneren der Maschine untergebracht und ein Auto-Cappuccinatore an das Dampfrohr montiert.

Ab diesem Zeitpunkt war dann schon komfortabler Milchschaumbezug auf Knopfdruck möglich. Die kleine Klinkenbuchse rechts neben dem Drehrad ist übrigens die serielle Schnittstelle zur Maschinenprogrammierung via PC.

Das Ganze war natürlich noch nicht 100% befriedigend, denn noch immer mußte die Tasse bewegt werden, wenn Milchkaffeegetränke produziert werden sollten. Also mußte das noch geändert werden.










Schritt 5:
Ein Kombiauslauf, wie er bei Solis, Schaerer und WMF verwendet wird, sollte in meiner Maschine seinen Platz finden (übrigens interessant, daß auf der Verpackung der Teile die drei verschiedenen Bestellnummern aller drei o.g. Firmen angebracht waren) Zum Einbau mußte das Chassis komplett zerlegt werden, um das Alu-Oberteil entsprechend bearbeiten zu können.









Einige Zeit - und einige Mini-Trennscheiben - später sah das Ganze dann so aus.
Die roten LED dienen nur der Verdeutlichung, wo ich die Tassenbeleuchtung eingebaut habe - natürlich fanden im Endausbau weiße LED Verwendung.









Tja - damit war das Ziel erreicht. Wie das Ganze fertig zusammengebaut aussieht, ist weiter oben schon zu erkennen. Die Spannungszufuhr für die Beleuchtung erfolgt übrigens an einem vorhandenen Anschluß auf der Platine, der bei Schaerer Siena für den Anschluß eines Lüfters vorgesehen ist. Dieser Anschluß ist CPU gesteuert und wird bei Betätigen einer Bezugstaste aktiviert. Die Nachlaufzeit nach Bezugsende kann über die Software programmiert werden. Sehr praktisch. Zur Spannungsstabilisierung wurde ein Festspannungsregler eingesetzt, weil ohne diese Stabilisierung die Helligkeit der LED ja nach Belastung der Maschine (Brühgruppenantrieb, Pumpe) schwankte. Mit dem Spannungsregler erhalte ich eine vollständig gleichbleibende Beleuchtung über die gesamte Bezugszeit.









Inzwischen wurde auch der Kombiauslauf noch modifiziert. Es wurde eine neue Milchschäumkammer wie bei der WMF1000 eingesetzt, in die auch der WMF-eigene Milchhebel eingesetzt werden kann. Dies hat den Vorteil, daß durch Umlegen des Milchhebels auch einfach heiße Milch anstatt Milchschaum bezogen werden kann. Hebel nach oben = Milchschaum, Hebel nach unten = Milch (Der Hebel macht nix weiter, als die Luftzufuhr aus dem Edelstahlrohr in die Schäumkammer zu unterbinden)










Und zum Abschluß noch meine Anschlußvariante für Festwasser mit 6mm PTFE Schlauch & Absperrhahn.

Samstag, 15. November 2008

Umbau unterer Kolben V1.0

Heute bauen wir den unteren Kolben so um, daß sich das Brühsieb zum Reinigen abnehmen läßt.

Mit einem scharfen Messer vorsichtig direkt unter dem unteren Brühsieb in den Kolben fahren und mit viel Gefühl ringsum arbeiten. Man hört genau wie die einzelnen Befestigungspunkte zwischen Sieb und Kolben durchtrennt werden. Nachdem alle Befestigungspunkte durchtrennt sind, vorsichtig weiterschneiden, bis der Deckel abspringt.





Den Kolben und das Sieb reinigen - womit auch immer. Ich nehme meistens Reinigungsmittel auf Basis von Kalilauge. Zur Not tut es auch Klorix. Man kann den Kolben auch mit Kriechöl z.B. WD40 einsprühen und den Dreck unterwandern lassen. Übrigens - durch diesen Dreck fließt das heiße Wasser, das den Kaffee brühen soll. Prost.


EDIT 15.04.2009
Aus den gesammelten Erfahrungen der inzwischen umgebauten Kolben habe ich heute eine neue Variante der Siebbefestigung hier im Blog veröffentlicht. Die alte Version werde ich noch einige Zeit hier stehen lassen, bevor ich sie dann aus dem Blog entferne.



Alles was jetzt noch hier im Beitrag steht, kann als veraltet angesehen werden.

Danach wird durch das aufgelegte Sieb und den Kolben gleichzeitig ein 3,2mm Loch gebohrt. Es ist sehr wichtig, das Loch erst nach dem Abtrennen des Siebes zu bohren, weil sonst die Gefahr des Ausreißens viel zu hoch ist! Dieses Loch im unteren Kolben wird anschließend mit einer Dichtmasse (Knetmetall aus dem Autozubehörshop, ich persönlich nehme auch schonmal Pattex Powerknete) gefüllt, die man nach Verarbeitungsvorschrift aushärten läßt. Es macht Sinn, eine Senkkopfschraube 3,2x16 mit einer Windung von oben in die noch weiche Knetmasse zu stecken, um das spätere Schraubeneindrehen zu erleichtern.



Das Loch im Deckel wird vorsichtig so weit angesenkt, daß die Schraube plan mit dem Deckel abschließt.


Und so sieht das Ganze dann fertig zusammengebaut aus:

Beim Kauf der Schraube bitte darauf achten, eine Schraube aus Edelstahl zu kaufen! VIel Spaß beim Nachbau. Zum Schluß möchte ich noch darauf hinweisen, daß dieser Umbau nicht komplett auf meinem eigenen Mist gewachsen ist, und deshalb danke ich Dr. Schlenk für die ursprüngliche Idee des Umbaus.

Es gibt auch Leute, die schneiden durch den Kolben ein M6 Gewinde und nehmen eine entsprechende Senkkopfschraube zum Befestigen des Siebes. Dabei spart man sich die Verarbeitung der Knetmasse, muß dafür aber die Senkkopfschraube nach dem Einsetzen des Brühsiebes entsprechend der Rundung des Siebes nachschleifen, weil man eine M6 Senkschraube nicht komplett im Brühsieb versenken kann (zuwenig Material)

Endlich ein Tool, das den Namen auch verdient


oder: Recycling lebt vom Mitmachen.

Beim Ausschlachten diverser Maschinen bleiben immer ein paar Teile übrig, für die man nicht gleich eine Verwendung findet, und die unter normalen Umständen auch nicht kaputt gehen und ersetzt werden müssen. Beispiel: Das Mitnehmerstück für den Brühgruppenantrieb.

Was tun damit? Naja - man baut sich einfach ein Tool zum Bewegen der Brühgruppe (vor allem von Brühgruppen, die seit 5 Jahren nicht bewegt wurden) mit dem man sich nicht die Finger am Brühgruppenchassis aufreißt, denn das passiert mit dem schwarzen Plastikspielzeug "Multitool" nämlich regelmäßig.

Ich danke iceman für die Unterstützung bei der Umsetzung der Idee.

Freitag, 12. September 2008

Wie baut man eine SMP von Tank auf Festwasser um?

Beim Umbau einer Solis/Schaerer/WMF Maschine ist - entgegen anderslautender kursierender Gerüchte - kein Boilerwechsel nötig. Der Wasserdruck am Einlauf ist laut technischer Spezifikation auf maximal 2,5 bar zu begrenzen.Die Boiler haben mit dem Wasserdruck nicht viel zu tun, weil die Boiler keine direkte permanente Verbindung mit dem Wasserzufluß haben. Der Festwasserumbausatz beinhaltet ein zusätzliches Magnetventil, das bis 10 bar Druck dichthalten kann und das von der Steuerelektronik nur geöffnet wird, wenn ein Getränkebezug stattfindet oder der Dampfboiler nachgespeist werden muß. Desweiteren sitzt die Pumpe noch im Zuflußweg, die mit Ihren Rückschlagventilen auch den Druck in der Maschine mitbestimmt.

Zum Umbau von Tank auf Festwasser sind folgende Schritte notwendig

  • Tank und Tankstutzen ausbauen
  • Flowmeter ausbauen
  • beide Silikonschläuche auf der Saugseite entfernen
  • Reedkontakt für Wasserstand ausbauen und entsprechenden Kontakt auf der Platine überbrücken
  • Umbausatz mechanisch einbauen (alle Maschinen sind dafür schon vorbereitet!) Eventuell muß noch die Rückwand der Maschine mechanisch bearbeitet werden, um den Durchbruch für die Anschlußverschraubung herzustellen.
  • Schlauch von Umbausatz direkt mit dem Pumpeneingang verbinden und mit Schlauchklemme sichern
  • Flowmeter des Umbausatzes an die Kontakte des alten Flowmeters anschließen
  • Magnetventil an den entsprechenden Anschluß auf der Steuerplatine anschließen
  • Wasserzufluß herstellen
Eine Softwareänderung ist nicht notwendig, da alle mir bisher begegneten Softwareversionen das zusätzliche Ventil immer mit ansteuern, egal ob die Maschine mit Tank oder mit Festwasser läuft.

Bei mir ist die Maschine direkt mit der Osmose-Filteranlage verbunden, die das gefilterte Wasser mit ca. 1,5 bar an die Maschine liefert. Ein zusätzlicher Druckminderer und das etwas umständlichere Entkalken der Festwassermaschine können dadurch komplett entfallen.

Mittwoch, 27. August 2008

Wir basteln uns ein Schnittstellenkabel...

... für die Schaerer Siena und ähnliche.

Bei dieser Maschine befindet sich alles was wir brauchen (serielle Schnittstelle inklusive Pegelwandler) schon ab Werk auf der Platine. Wir müssen uns also wirklich nur noch ein 3-adriges Kabel an zwei Stecker löten, um die Maschine dann vom PC aus programmieren zu können (Bitte keine Anfragen an mich wegen der Software - die unterliegt dem Urheberrecht des Herstellers und ist nicht frei verfügbar. Und daran halte ich mich auch!)

Hier die Pinbelegung der drei Leitungen vom 9-poligen RS232 Stecker zur Platine:

PIN an RS232 PIN auf Platine
(9-polig)
 2            5
 3            3
 5            8


Die Kommunikationsparameter: 9600 Baud, 8n1, ohne Handshake.
Frohes Löten!